Detailbeschreibung unserer Burgruine:
Die Steinmauern der ehemaligen Herrschaftsburg der Schrattensteiner ragen noch heute als Ruine in den Himmel. Die mystische Kulisse animiert viele, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen. Besonders Kinder spielen in den zahlreichen Innenhöfen, ehemaligen Vorrats- und Kellerräumen der Burg gerne einmal Burgfräulein und Raubritter. Sie ist heute auf Wanderwegen leicht erreichbar.
Zugang:
Der Weg vom Gasthaus zum alten Schlossteich z.B. führt entlang eines Wildgeheges, weiter im Wald aufwärts und dann durch eine Felsschlucht, die einst durch ein Tor gesperrt war. Man gelangt hinaus zur südlich der Burg gelegenen ehemaligen Burgwiese, die leider schon mit Fichten bewachsen ist. Von hier sieht man zur linken Hand bereits die gewaltigen Burgmauern. Der Burgweg führt weiter nach links zu einem ehemaligen Vorwerk.
Detailbeschreibung:
Durch dieses Vorwerk führten zwei Tore, die sich an beiden Enden einer überdachten Holzbrücke befanden. Rechts, an das erste Tor anschließend, führte eine Mauer den Felsengrat hinauf zum höchstgelegenen Burgteil. Der hier vorhandene tiefe Burggraben, in dem sich vielleicht ein Bären- oder Wolfszwinger befand, ist gegen die ehemalige Burgwiese zu von einer hohen Mauer abgeschlossen. An der anderen Seite des Grabens führt der Weg an einer zur linken Hand gelegenen, einst mit Zinnen gekrönten Mauer und am rechts gelegenen Felsenhang leicht ansteigend entlang zum Haupttor der Burg (Tor 3). Nach dem Durchschreiten der drei Meter starken Tormauer steht man im ersten Burghof. An der linken, südlichen, ebenfalls drei Meter starken Außenmauer, befanden sich zu ebener Erde einst ein Stallgebäude und Lagerräume mit einem Keller, darüber aber, in Verbindung mit dem überdacht gewesenen Wehrgang, die Aufenthaltsräume der Burgknechte und des Gesindes. Von der Rückseite des Hofes gelangte man nach rechts durch ein viertes Tor in einen mauerbegrenzten Zwinger und in diesem an ein zweistöckiges Wohngebäude. Durch dessen Turmstube kommt man durch ein fünftes Tor in den zweiten Hof. Hier befand sich einst auch die Burgkapelle. An der Bergseite des Hofes liegt gegenüber dem Tor eine kleine Höhle. Diese wurde offensichtlich vor langer Zeit durch Menschenhand erweitert. Wenn es auf dem Schrattenstein einst, schon vor Gründung der Burg, eine heidnische Kultstätte gegeben hat, dann könnte diese Höhle vielleicht einem Priester oder Wächter als Unterstand gedient haben. An der Westseite des zweiten Hofes, auf einer Felszinne, steht noch heute ein kleiner nach außen vorspringender rechteckiger Mauerturm. Hierbei handelt es sich um einen der wenigen erhaltenen „Austrittserker“, durch welchen die Burgbewohner den Burghang hinab ihre Notdurft verrichteten. Während die Ostseite des zweiten Burghofes mit einer hohen Mauer, auf welcher ehemals ein Wehrgang verlief, abgeschlossen war, erhoben sich gegen West und Nord zwei weitere hohe Gebäude. Zwischen diesen führte ein sechstes Tor in den dritten Burghof. Hier handelt es sich um den höchstgelegenen Burgabschnitt und den ältesten Teil der Burg. Das rechts liegende Gebäude, von welchem noch drei Meter hohe Mauern vorhanden sind, war ursprünglich ein Wohnturm. Dieser war dreigeschossig, wobei das oberste Geschoß etwas vorspringend und sicher aus Holz war. In dem links gelegenen Gebäude, von dem nur noch spärliche Mauerreste zu sehen sind, befanden sich vermutlich ein Stall und Gesindekammern. Am westlichen Felsvorsprung stand einst sicher ein kleiner Aussichtsturm, von welchem noch sein massiver Felssockel zu sehen ist. Entlang der nördlichen, wahrscheinlich künstlich eingeebneten Felskrone, verlief dereinst ein überdachter Wehrgang. Von hier aus genießt man eine herrliche Aussicht bis hinüber zur Hohen Wand. Interessanterweise dürfte es bei dieser Burg nie einen Wehrturm - einen Bergfried - gegeben haben.